Session
Lightning Talks: Hybrides Lernen richtig gemacht
"Liebe auf den zweiten Blick: Hybrides Arbeiten am ZfL Köln"
Donald Hemker, Dr. Maria Boos, Mechthild Wiesmann
Hybrides, flexibles Arbeiten im öffentlichen Dienst? Keine feste Büro-Zuordnung mehr? Räume gemeinsam mit Studierenden gestalten? Den Außenraum mitdenken? Mit ausgewählten High- und Lowlights im Gepäck berichten vier Vertreter*innen der Projektgruppe ‚Hybrides Arbeiten@ZfL‘ aus über zwei Jahren Change.
Das Zentrum für Lehrer*innenbildung (ZfL) ist eine zentrale Einrichtung der Universität zu Köln und ihre 100 Kolleg*innen haben sich in den letzten zwei Jahren – zumindest auf den zweiten Blick – ins hybride Arbeiten verliebt. War es zunächst ein pandemischer Startschuss, der unumgehbare Veränderungen einleitete, wollten wir anschließend nicht mehr wieder zurück. Entscheidend: Für die begleitenden Herausforderungen haben wir von Beginn an gemeinsam nach geeigneten Lösungen gesucht. Nicht die Geschäftsführung hat überlegt, wie Hybrides Arbeiten aussehen muss, sondern Kolleg*innen aus allen Teams haben die Möglichkeit genutzt, in einer Projektgruppe mitzuarbeiten.
In einer Melange aus Raumpatenschaften, liebevoller Raumgestaltung, spielerischen Elementen zur Orientierung und Einarbeitung, kollegialen Fortbildungen, einem simplen Buchungstool sowie teamübergreifender Einsatzfreunde wurde ein Arbeitssetting geschaffen, das täglich attraktive Wahlmöglichkeiten für die (Zusammen-)Arbeit eröffnet. Aus klar zugeordneten, oft schnöden Büros wurden offene Raumwelten, spielerische Themen-Zimmer, Home-Bases oder Kreativ-Zonen - mit unterschiedlichen Möglichkeiten zur Zusammenarbeit in Präsenz oder im Digitalen. Meeting-Eulen wurden gute Freunde und ein gemeinsam mit dem WDR-Gärtner gestalteter Innenhof sowie ein Raumlabor, in dem sich auch Studierende wohlfühlen, runden das Paket ab. Nicht verschweigen wollen wir dabei Herausforderungen, denen wir begegnet sind: Unterschiedlich bewertete Präsenzabsprachen etwa, aber auch das übermächtige „my home is my castle“-Gefühl, aufgelöste Etagenzugehörigkeiten oder Stolpersteine in hybriden Meetings.
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"Flipped Classroom" bei Präsenzpraktika mithilfe von simulierten Messungen"
Rolf Heilmann
In technischen und naturwissenschaftlichen Studiengängen sind Praktika unerlässlich. Die Einführung in die Bedienung der Geräte, die Betreuung der Studierenden während der Versuche und Hinweise zur Auswertung sind personell sehr aufwendig. In vielen Fällen sind die Studierenden auch nicht ausreichend vorbereitet, sodass die Zeit in den Laboren für "learnig by doing" nicht effektiv genutzt wird. Im Beitrag wird ein Praktikumskonzept vorgestellt, bei dem die Studierenden VOR Antritt der Versuche zu Hause simulierte Praktikumsaufgaben lösen, die mit den praktischen Messaufgaben im Labor eng verknüpft sind.
Mittels des graphischen Programmiersystems LabVIEW wurde eine Praktikumsumgebung geschaffen, mit denen die Studierenden zu Hause am PC simulierte Messungen durchführen konnten, die dann im realen Labor fortgesetzt und vertieft werden. LabVIEW gestattet es, die sogenannten Virtuellen Instrumente mit ähnlicher Bedienoberfläche zu versehen, wie die echten Geräte. Die Studierenden arbeiten zudem mit individuellen Messbedingungen, -signalen und -störungen, sodass die Übernahme von Daten aus den Versuchen der Mitstudierenden nicht möglich ist.
Im Unterschied zu Simulationen aus dem Internet können ohne allzu großen Programmieraufwand real erscheinende Messszenarien geschaffen werden, die genau an den Stoff der Lehrveranstaltungen angepasst wurden (Sensorik/Messtechnik und Digitale Signalverarbeitung im 3. und 4. Semester des Studiengangs Technische Physik und in Optischer Messtechnik im Masterstudiengang Photonik). Als Ergänzung wurden auch einige Versuche als Simulation entwickelt, die in der Realität aus Kostengründen als Praktikumsversuche nicht möglich waren.
Bisherige Erfahrungen zeigen, dass die Studierenden besser vorbereitet und motivierter zu den Praktika erscheinen als mit herkömmlicher Vorbereitung. Der Lernerfolg der Praktika ist entsprechend höher.
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"Auf dem Weg zum hybriden Campus - Mehrwerte und Herausforderungen hybrider Lernraumgestaltung"
Anne Prill
Ich möchte diskutieren: Und zwar über den Trendbegriff "hybrd"!
Der Begriff der Hybrid-Lehre hat sich sowohl als Vision als auch Erwartung an zukünftige Hochschulwelten entwickelt. “Hybrid” wurde in diesem Zusammenhang ein Begriff, der die Verschmelzung von Präsenz und Online hin zu neuen Lehrformaten umschreibt. Wenn Hybrid-Lehre die Zukunft ist, müssen hybride Lernräume dies auch ermöglichen. Was in der Theorie plausibel klingt, ist in der praktischen Lernraumgestaltung ein Novum. Anne Prill diskutiert in ihrem Lightning Talk kurz und kompakt Mehrwerte und Herausforderungen auf dem Weg zum hybriden Campus.
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"Der Maker(Safe)Space"
Elli Oeter, Timon Denz, Sannah König
Wie kann ein Raum an einer männlich-konservativ geprägten Universität für so viele Menschen wie möglich attraktiv sein? Wie überwindet man Vorurteile und schafft Offenheit? Ein Erfahrungs- und Erfolgsbericht aus dem Makerspace der Universität Stuttgart.
"Hybride Lehre-Wege zwischen Anspruch und Wirklichkeit. Konkrete Umsetzungsideen in hybriden Hörsälen"
Evelyn Rothkranz, Ingo Kleiber, Beatrix Busse, Malte Kneifel, Eugen Esman, Franziska C. Eickhoff
Hybrides Lehren und Lernen als Schlüssel zur Flexibilisierung des Hochschulwesens stehen in einem Spannungsfeld zwischen Erwartungen und Möglichkeiten: Während gute hybride Lehre für jede Disziplin eigene didaktische Lehr-Lernkonzepte benötigt, verfügen Lehrende oft nur über begrenzte (zeitliche) Ressourcen, solche Konzepte zu erproben.
In unserem Beitrag werden wir – ausgehend von aktuellen Entwicklungen an der Universität zu Köln – dieses Spannungsfeld skizzieren und unter Rückgriff auf unser Konzeptpapier einen Ansatz vorstellen, wie gute hybride Lehre in der Praxis umgesetzt werden kann.
An der Universität zu Köln werden derzeit im Rahmen einer umfassenden Medientechnik-Strategie u. a. große Hörsäle mit Medientechnik für hybride Lehr-Lernveranstaltungen ausgestattet. Um Lehrende dabei zu unterstützen, die neue Technik zu nutzen, entwickeln wir konkrete Impulse und Hinweise, auch aus Sicht des Datenschutzes, für die didaktisch sinnvolle Integration der Technik. Diese möchten wir vorstellen: Konkret werden drei Grundideen hybriden Lehrens und Lernens in Hörsälen präsentieren, die wir um Hinweise zu Variationen, Vorteile für Lernende und Lehrende, Herausforderungen und dazugehörige Lösungsmöglichkeiten sowie datenschutzrechtliche Impulse ergänzen.
Die Implementierung von hybriden Lehr-Lernformaten steht im Kontext der aktuellen Transformation des Lernens und Lehrens an Hochschulen. Dieser Prozess ist anspruchsvoll, auch weil tradierte Strukturen und Formate – wie bspw. die Vorlesung – hinterfragt, reflektiert und wesentlich weiterentwickelt werden. Auch das machen wir in unserem Vortrag zum Thema und freuen uns, dies mit anderen Interessierten zu diskutieren.
Evelyn Rothkranz
Universität zu Köln, Junior-Referentin "Bildung der Zukunft"
Köln, Germany
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