Dauerhafter Stress ist in vielen Unternehmen Alltag. Die negativen gesundheitlichen Auswirkungen von anhaltendem Stress auf die einzelnen Menschen sind bekannt. Deswegen erfährt das Thema den letzten Jahren viel Aufmerksamkeit. Es wird intensiv diskutiert, wie sich Individuen z.B. durch Achtsamkeit, Meditation und Resilienztraining vor Stress schützen können. Ebenso wird viel an Führungskräfte appelliert, empathischer und persönlicher zu führen, ihnen ein gutes Vorbild und eine Stütze zu sein.
 
In meinem Vortrag möchte ich hingegen die systemische / organisationale Seite von Dauerstress beleuchten. Ich zeige durch welche organisationalen Rahmenbedingungen Stress entsteht und wie er sich selbst aufrechterhält und verschlimmert. Ich diskutiere, welche Auswirkungen Druck auf das Verhalten der Menschen und damit auf die organisatorischen Abläufe hat. Das ermöglicht meinen Zuhörer*innen diese Muster in ihrem Unternehmensalltag zu identifizieren.
 
Anschließend werde ich beschreiben, mit welchen Maßnahmen wir auf Organisationsebene das Auftreten von Druck reduzieren zu können. Aufgrund meiner Erfahrung werde ich hierbei einen besonderen Fokus auf lean und agile Praktiken legen, z.B. Pull Prinzip, Work in Progress Limits oder transparente Zielsetzung und Priorisierung. Dabei werde ich auch darauf eingehen, dass diese Praktiken, wenn sie nicht wohl überlegt eingesetzt werden, auch zu mehr Druck führen können. So möchte ich meinen Zuhörer*innen in die Lage versetzen, durch strukturelle Änderungen der Arbeitsweise in ihrem Unternehmen das Stresslevel der Kolleg*innen zu senken anstatt die Verantwortung dafür den individuellen Mitarbeiter*innen selbst zu überlassen.