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Andrea Bode

Andrea Bode

Hochschuldidaktikerin, Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften

Braunschweig, Germany

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Hochschuldidaktikerin an der Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften
Zentrum für erfolgreiches Lehren und Lernen
Projekt: Agile Methoden in digitalen Lehrveranstaltungen

Unleashing Playfullness in Education – von Pull zu Push Motivation in der Lehre

In der Hochschullehre sind Gamification und game-based-learning häufig genutzte Ansätze mit denen die Lernmotivation von Studierenden gesteigert werden soll. Die Lernbiografien und die Erwartungshaltungen von Lernenden sind hingegen oft von extrinsischer Motivation geprägt. Um Selbstwirksamkeit zu erfahren und Spaß an selbstentdeckendem Lernen zu entwickeln, müssen sich Lernende auf intrinsisch motivierte Lernprozesse einlassen. So stehen Lehrende gerade zu Beginn einer Lehrveranstaltung oft vor der Aufgabe, Studierende zuerst einmal an die dafür notwendige offene (spielerische) Lernhaltung und eine positive Fehlerkultur heranzuführen.

Mithilfe der im Lehrkontext entwickelten Motivationsstrategie-Matrix, wird es in diesem Workshop anfangs darum gehen, Lernziele mit passenden Gamification und game-based-learning Ansätzen zu verknüpfen. Dabei wollen wir gemeinsam mit den Teilnehmenden reflektieren, warum viele Lernformate (auch mit Gamification Elementen) belohnungsorientiert sind und welche game-based-learning Ansätze existieren, um langfristig intrinsische Lernmotivation zu fördern. Hierbei orientieren wir uns an bewährten Modellen wie der Selbstbestimmungstheorie und dem Growth Mindset.

Unser Ziel ist es, die Teilnehmenden dabei zu unterstützen motivierende Lernsettings zu gestalten, die selbstentdeckendes Lernen fördern, Spaß machen und Lernende schrittweise von extrinsisch motivierten (Push) zu intrinsisch motivierten Lernprozessen (Pull) führen und den Spieltrieb zu fördern. Zusätzlich diskutieren wir, wie formative Feedbackmethoden integriert werden können, um Lernfortschritte sichtbar zu machen und die Reflexion des spielerisch Gelernten zu fördern.

Der Workshop richtet sich an Lehrende, Bildungsmenschen und alle, die digitale, innovative, kreative und nachhaltige Lernkonzepte erforschen und gestalten möchten.

Agile Retrospektiven als Lern- und Entwicklungsinstrument in der Hochschullehre

Gruppenarbeiten sind ein wesentlicher Bestandteil des studentischen Lernens, bergen jedoch das inhärente Risiko von Konflikten, die ohne adäquate Lösungsstrategien das Lernerlebnis und den Erfolg der Studierenden beeinträchtigen können. Vielen Studierenden fehlt es an den notwendigen Fähigkeiten, um Teamkonflikte effektiv zu lösen, insbesondere im akademischen Umfeld, wo für solche Herausforderungen oft wenig Zeit und Raum zur Verfügung stehen. Vor diesem Hintergrund haben wir im Rahmen des Projekts „agile Methoden in digitalen Lehrveranstaltungen - AGGIT“ an der Ostfalia HAW die Anwendung von Retrospektiven (kurz: Retros) – ein aus der agilen Arbeitswelt bekanntes Instrument zur Reflexion und Verbesserung der Teamarbeit – im akademischen Kontext untersucht. Unsere ersten Erfahrungen zeigen, dass diese Methode sowohl in Präsenz- als auch in digitalen Lehrformaten erfolgreich implementiert werden kann, um die Gruppendynamik zu stärken und den Lernerfolg zu fördern.

Studierende können mit Retro- Formaten ihren Lernprozess und die Zusammenarbeit im Team strukturiert in den Blick nehmen (inspect) und analysieren, warum Dinge gut liefen oder von Erwartungen abwichen. Auf dieser Basis können Maßnahmen zur Verbesserung der kollaborativen Lern- und Arbeitsprozesse gemeinsam formuliert und umgesetzt werden (adapt). Darüber hinaus können die Studierenden auch persönliche Entwicklungspotentiale erkennen und lernen ihren individuellen Lernfortschritt besser zu reflektieren und zu steuern. Auch Lehrende können durch die Begleitung oder Auswertung der Retrospektiven mehr Transparenz erhalten und so gegebenenfalls Anpassungen ihrer Lehrveranstaltung vornehmen oder moderierend unterstützen.

Ziel dieses Inputs ist es, eine Einführung in Retrospektiven zu geben und deren Potential im Lehrkontext aufzuzeigen. Die Teilnehmenden erhalten darüber hinaus Links zu Materialien, die sie für die eigene Lehre oder Teamarbeit nutzen können.

NEED FOR A STUDENT FOCUS GROUP (SFG) – Warum auch Ihre Hochschule eine Student Focus Group bräuchte

Wir sind eine „Student Focus Group“ an unserer Ostfalia Hochschule und arbeiten als Studierende fakultäts- und semesterübergreifend im Team an der Weiterentwicklung der Hochschullehre. Im Rahmen des von der Stiftung Innovation in der Hochschullehre geförderten Projekts „Agile Methoden in digitalen Lehrveranstaltungen - AGGIT“ besprechen wir Fragestellungen bezüglich der Umsetzung agiler Lehre. Das Einbeziehen der studentischen Perspektive fördert eine stärker an den Bedürfnissen der Studierenden orientierte Lehre, wodurch die Motivation sowie das Interesse in und an Lehrveranstaltungen der Studierenden gesteigert wird. Davon kann aus unserer Sicht auch das Image der Hochschule profitieren.
Als SFG stehen wir mit Lehrenden in keinem direkten Abhängigkeitsverhältnis, sodass wir Themen offen und unvoreingenommen behandeln können. Wir diskutieren verschiedene Fragen bezüglich der Lehrentwicklung und gestalten neue Ideen durch eigene Erfahrungen. So konnten wir agile Methoden ausprobieren, oder eine Rückmeldung zur Gestaltung von Prüfungen und Evaluationsbögen geben. Wir haben besprochen, welche Herausforderungen in kollaborativen Studierendengruppen bestehen und welche Unterstützungsmöglichkeiten von Lehrenden hilfreich wären. Wir haben in agilen Lehrveranstaltungen hospitiert, mit anderen Studierenden gesprochen und Lehrenden zu den von ihnen angefragten Beobachtungsaufträgen Rückmeldung zu ihrer Lehrveranstaltung gegeben. Durch die Zusammenarbeit in der SFG haben wir gelernt, unsere Meinung zu äußern, diese zu vertreten und gemeinsam neue Ideen zu erarbeiten oder weiterzuentwickeln. Über die Zeit kamen auch andere Hochschulangehörige auf uns zu, um unseren Standpunkt zu verschiedensten Themen zu erfragen.
Mit unserem Beitrag wollen wir die Vorteile und Herausforderungen der studentischen Perspektive in Lehrentwicklungsprojekten darstellen, um zu zeigen, wie vielfältig und wertvoll die Arbeit einer SFG sein kann.

Dieser Programmpunkt steht im Zusammenhang mit einer öffentlichen Förderung durch die Stiftung Innovation in der Hochschullehre (StIL).

Andrea Bode

Hochschuldidaktikerin, Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften

Braunschweig, Germany

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