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Sebastian M. Herrmann

Sebastian M. Herrmann

Universität Leipzig / Projekt SHRIMP

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Doing American Studies at Leipzig University, with monographs on 'Unreality' in the American Presidency (2014), and the 'Data Imaginary' in nineteenth-century America (forthcoming). Currently working on a project on postnarrative politics (http://www.postnarrative-politics.de) and on the e-learning platform SHRIMP (http://www.shrimpp.de).

Lightning Talks: Kompetenzen und innovative Didaktik

"Futur.move – ein digitaler Bewegungsservice für Studierende"
Vincent Timm

Mit der zunehmenden Bedeutung der Online-Lehre rücken gesundheitliche Aspekte vermehrt in den Fokus. Digitalisierung und Online-Lehre stellen Studierende vor neue Herausforderungen: Langes Sitzen vor dem Bildschirm und ein Mangel an körperlicher Aktivität können sich negativ auf Gesundheit, Wohlbefinden aber nicht zuletzt auch den Studienerfolg der Studierenden auswirken. Im Teilprojekt zur „Stärkung studentischer überfachlicher Kompetenzen“
beschäftigt sich unser Team mit der Frage: Wie kann erreicht werden, dass Studierende sich im Kontext der digitalen Lehre ausreichend und mit Freude bewegen?
Auf Grundlage aktueller Forschungsergebnisse wird im partizipativen Gestaltungsprozess gemeinsam mit der Zielgruppe ein Prototyp zur „Förderung der körperlichen Aktivität und Bewegung von Studierenden erarbeitet“ erprobt und evaluiert.

"Neue, alte Lesekompetenzen? Wie Social Hypertext das geisteswissenschaftliche Lesen erneuern kann"
Regina Borovaya, Sebastian Herrmann

Das kritische, reflektierte, komplexe Zusammenhänge erschließende Lesen gilt seit jeher als eine der wichtigsten konkreten Fähigkeiten, die die Geisteswissenschaften – neben ihrem Fachwissen – vermitteln. Gleichzeitig beklagen Lehrende an Schulen und Hochschulen seit Jahren, dass insbesondere die Verbreitung digitaler Medien zu einem Einbrechen von Lesekompetenzen bei den Lernenden geführt habe. Digitalität, so ein oft gehörter Klageruf, habe dafür gesorgt, dass die Studierenden sich nicht mehr konzentrieren und keine komplexen Texte lesen können. Wenn überhaupt, könne diese Fähigkeit nur mühsam und mit hohem Betreuungsaufwand wieder aufgebaut werden. Und doch ist die Entwicklung hin zu einer weitgehend digitalen Lebens- und Lernumgebung unumkehrbar.
An der Universität Leipzig experimentieren wir seit 2015 daher mit didaktischen Designs, die die spezifischen Affordanzen digitalen Texts für die Lehre nutzbar machen und damit klassische geisteswissenschaftliche Lesekompetenzen in die digitale Gegenwart zu holen. Dabei hat sich der Einsatz von Social Hypertext als besonders vielversprechend erwiesen. Social Hypertext ist ein Medium, bei dem einerseits soziale Interaktion direkt im Text ermöglicht wird (durch Lesefragen, Diskussionen, kollaborative oder individuelle Annotation, etc.) und bei dem andererseits die Lehrenden durch didaktisierte Verknüpfungen das Sehen und Verstehen von Zusammenhängen gezielt fördern können. Der Lesestoff wird so zu einem Hypertext, bzw. einer Concept Map. Wichtiger noch: das Medium selbst lädt ein zu einem explorativen, interaktiven, erschließenden Lesen und fördert damit den Aufbau eben jener Lesekompetenzen, die zentrale ‚Skills‘ der Geisteswissenschaften sind.
Seit 2021 entwickeln wir mit SHRIMP_PODS eine Plattform, mit der herkömmliche PDF-Dateien mit wenig Aufwand in Social Hypertext verwandelt werden können, so dass unser didaktisches Design nun skalierbar und in der Breite anwendbar wird.

"Teach what you preach – Hochschuldidaktische Weiterbildung meistern"
Anke Clausen, Lukas Haselhorst

Hast du mal ein gutes Beispiel? Ein Blended-Learning Konzept schon selber erlebt? Einen Moodle-Kurs besucht, der dich mitnimmt? Wurdest von einer Story begleitet, die ein Wir-Gefühl schafft und dich in die Community digital Lehrender abholt?

Wir haben 24 Abenteurer*innen auf ihrem digitalen Schiff begleitet. Abenteurer*innen, die ihre Lehrveranstaltungen auf’s nächste Level bringen wollten. Die den Cheat-Code lernten, um Digitales in der Hochschullehre zu integrieren. Herausgekommen sind Lehrvideos, neu gestaltete LMS-Kurse sowie Lernaktivitäten mittels digitaler Tools und ein Austausch über gute Beispiele über Hochschulgrenzen hinweg. Wir freuen uns auf die nächste Crew aus Mecklenburg-Vorpommern, die bereit ist an Bord der Winter School "ABC der digitalen Lehre" zu kommen und unser Konzept für eine hochschuldidaktische Weiterbildung auskosten möchte. Das Rezept dafür teilen wir heute mit euch allen – und freuen uns insbesondere weitere Multiplikator*innen der Hochschuldidaktiken und unser Netzwerk aus M-V in unserem Talk zu treffen.

"E-Portfolio, ichbezogen, reflektiert, sucht Begleiter*in mit geeigneten Skills, Aussehen egal"
Yvonne Weber, Annette Ott

Schlüsselkompetenzen wie Reflexions- und Lernkompetenz stellen wichtige Faktoren zur erfolgreichen Bewältigung zukünftiger gesellschaftlicher Herausforderungen dar (Ehlers/Meertens 2020). Portfolioarbeit wird ein Beitrag zur Stärkung dieser Kompetenzen zugeschrieben (Brunner 2017; Himpsl-Gutermann 2012).

Daher haben wir in einem Pflichtmodul unserer dualen Master-Studiengänge, das die (Weiter-) Entwicklung von Schlüsselkompetenzen zum Ziel hat, zum Sommersemester 2021 ein E-Portfolio als Prüfungsleistung eingeführt. Den Studierenden steht während der Zeit der E-Portfolioerstellung eine Lehrperson zur Seite, die Zwischenfeedbacks gibt und am Ende des Moduls die Prüfungsleistung bewertet. Die Herausforderung für uns Modulorganisator*innen besteht darin, geeignete Dozent*innen zu finden, die sich auf dieses innovative Lehr-/Lernkonzept einlassen und die Intention der E-Portfolioarbeit umsetzen: Die Stärken der Studierenden entdecken und stärken (Brunner 2017) und damit die von der Hochschuldidaktik geforderte Studierendenzentrierung zu leben.

Doch welche Skills sind für diese Tätigkeit auf Seiten der Lehrenden erforderlich? In dem Lightning-Talk stellen wir ein erfahrungsbasiertes Skill-Set vor, das Dozent*innen zu einer erfolgreichen Begleitung von E-Portfolioarbeit befähigt.

Quellen:
Brunner, Ilse (2017): Stärken suchen und Talente fördern. Pädagogische Elemente einer neuen Lernkultur mit Portfolio. In: Brunner, Ilse; Häcker, Thomas; Winter, Felix (Hrsg.): Das Handbuch Portfolioarbeit. Konzepte, Anregungen, Erfahrungen aus Schule und Lehrerbildung. 5. Aufl., Seelze: Friedrich Verlag. S. 73-78.
Ehlers, Ulf-Daniel; Meertens, Sahara A. (Hrsg.) (2020): Studium der Zukunft – Absolvent(inn)en der Zukunft. Future Skills zwischen Theorie und Praxis. Wiesbaden: Springer VS.
Himpsl-Gutermann, Klaus (2012): E-Portfolio in der universitären Weiterbildung. Studierende im Spannungsfeld von Reflexivem Lernen und Digital Career Identity. Boizenburg: Verlag Werner Hülsbusch.

"Selbstlernkompetenz als wesentliche Schlüsselkompetenz in hybriden Lernszenarien"
Annachiara Di Taranto

Durch die pandemiebedingte Umstellung von Präsenz- auf Online-Präsenz-Lehre und den Wegfall der Face-to-Face Kommunikation wurden die Digitalisierungsbestrebungen der Hochschulbildung innerhalb kürzester Zeit rasant beschleunigt. Während dies technisch in den meisten Fällen gut gelungen ist, haben sich, sowohl für Studierende als auch für Lehrende, neue konzeptionelle Herausforderungen und Unterstützungsbedarfe ergeben.

Seitens der Studierenden hat das Thema Selbstlernkompetenz eine noch höhere Priorität erhalten. Nicht nur sind die Anforderungen an die Selbstorganisation des studentischen Lernens weiter angestiegen, auch bestehende Motivationsschwächen laufen Gefahr sich durch die veränderten Studienbedingungen zu vertiefen. Die Motivation stellt hierbei die aktivierende Kraft und zentrale Voraussetzung für die Initiierung und Aufrechterhaltung von intentionalen Lernprozessen dar. Die metakognitive Überwachung und die (Selbst-)Reflexion sind wiederum zentrale Elemente des selbstregulierten Lernens.

Im Rahmen des Verbundprojekts DigikoS werden Studierende und Lehrende besser auf die gesteigerten Herausforderungen von hybriden Lehr-/Lernszenarien vorbereitet. Dazu werden Unterstützungsangebote für Studierende und Lehrende aus- und aufgebaut. Das Arbeitspaket „Selbstlernkompetenz und Motivation im Selbststudium“ bietet Studierenden digitale Selbstreflexionsinstrumente zum Aufbau der Selbstlernkompetenz. Dabei wird u.a. die Motivation Studierender zum digitalen Selbststudium adressiert.

Ziel der vorliegenden Session ist es, die Selbstlernkompetenz von Studierenden, sowohl in hybriden Lehr-/Lernszenarien, als auch im allgemeinen Kontext des Lebenslangen Lernens als wesentliches Future Skill vorzustellen. Dabei wird gezeigt wie die in DigikoS entwickelten Selbstreflexionsinstrumente Studierende beim Gewinn an Selbstlernkompetenz unterstützen und wie Lehrende diese an ihre Lernveranstaltung anknüpfen können.

Neue, alte Lesekompetenzen? Wie Social Hypertext das geisteswissenschaftliche Lesen erneuern kann

Das kritische, reflektierte, komplexe Zusammenhänge erschließende Lesen gilt seit jeher als eine der wichtigsten konkreten Fähigkeiten, die die Geisteswissenschaften – neben ihrem Fachwissen – vermitteln. Gleichzeitig beklagen Lehrende an Schulen und Hochschulen seit Jahren, dass insbesondere die Verbreitung digitaler Medien zu einem Einbrechen von Lesekompetenzen bei den Lernenden geführt habe. Digitalität, so ein oft gehörter Klageruf, habe dafür gesorgt, dass die Studierenden sich nicht mehr konzentrieren und keine komplexen Texte lesen können. Wenn überhaupt, könne diese Fähigkeit nur mühsam und mit hohem Betreuungsaufwand wieder aufgebaut werden. Und doch ist die Entwicklung hin zu einer weitgehend digitalen Lebens- und Lernumgebung unumkehrbar.
An der Universität Leipzig experimentieren wir seit 2015 daher mit didaktischen Designs, die die spezifischen Affordanzen digitalen Texts für die Lehre nutzbar machen und damit klassische geisteswissenschaftliche Lesekompetenzen in die digitale Gegenwart zu holen. Dabei hat sich der Einsatz von Social Hypertext als besonders vielversprechend erwiesen. Social Hypertext ist ein Medium, bei dem einerseits soziale Interaktion direkt im Text ermöglicht wird (durch Lesefragen, Diskussionen, kollaborative oder individuelle Annotation, etc.) und bei dem andererseits die Lehrenden durch didaktisierte Verknüpfungen das Sehen und Verstehen von Zusammenhängen gezielt fördern können. Der Lesestoff wird so zu einem Hypertext, bzw. einer Concept Map. Wichtiger noch: das Medium selbst lädt ein zu einem explorativen, interaktiven, erschließenden Lesen und fördert damit den Aufbau eben jener Lesekompetenzen, die zentrale ‚Skills‘ der Geisteswissenschaften sind.
Seit 2021 entwickeln wir mit SHRIMP_PODS eine Plattform, mit der herkömmliche PDF-Dateien mit wenig Aufwand in Social Hypertext verwandelt werden können, so dass unser didaktisches Design nun skalierbar und in der Breite anwendbar wird.

Sebastian M. Herrmann

Universität Leipzig / Projekt SHRIMP

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