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Eugen Esman

Eugen Esman

Universität zu Köln, studentischer Mitarbeiter

Köln, Germany

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1995 Geboren in Kyiv, Ukraine,
2002 nach Deutschland als Kontingentsflüchtling eingewandert
2015 Beginn Studium der Humanmedizin
2017 Wechsel zum Studium der Rechtswissenschaften, Schwerpunkt festgelegt auf Völkerrecht und Europarecht
Von 01.2020 bis 01.2022 Erster AStA-Vorsitzender der Universität zu Köln
Seit 01.2022 studentischer Mitarbeiter im Prorektorat für Lehre und Studium an der Universität zu Köln

Lightning Talks: Lehrszenarien und Studi-Perspektiven

"Politische Bildung als übergreifende Aufgabe der Hochschulen im politisierten Wissenschaftsdiskurs"
Eugen Esman, Isabelle Wessels, Ingo Kleiber, Antonia Deus, Franziska C. Eickhoff, Beatrix Busse

Zunehmend stehen Wissenschaftler*innen im Mittelpunkt des öffentlichen politischen Diskurses und sollen zur Lösung großer Fragen beitragen. Doch die Fragmentierung der Gesellschaft und ihrer Kommunikationsräume führt zur Infragestellung der Validität von wissenschaftlicher Erkenntnis.

Hochschulen müssen deshalb auch politische Bildung als ihre Aufgabe betrachten. Wir wollen zeigen, warum dies wichtig ist, Hochschulen für diese Aufgabe prädestiniert sind und wie sie sie konkret umsetzen können.

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"Der studierendenzentrierte Ansatz - Ein Weg von Perspektive zur Kultur"
Laura Seiffert

Im Beitrag wird Studierendenzentrierung als ganzheitlicher Ansatz innerhalb des Hochschulkontexts definiert und eingeordnet. Nachdem ein ganzheitlicher Rahmen von Studierendenzentrierung geschaffen wurde, liegt der Fokus anschließend auf der Strukturierung im Bereich von Modulen und Lehrveranstaltungen.
In der angewandten Lehrpraxis findet Studierendenzentrierung in verschiedensten Varianten statt. Ob durch die Auswahl von Lehrthemen durch die Studierenden, die Mitbestimmung bei den Prüfungsformen oder die Übernahme von Verantwortung in Lehr-Lern-Projekten auf Augenhöhe mit dem Dozierenden z.B. in Service-Learning Projekten.
Um mehr Transparenz für das Thema Studierendenzentrierung, als auch für bereits umgesetzte Projekte und Ansätze zu schaffen, wird ein möglicher Ansatz zur Klassifizierung bereits bestehender Projekte präsentiert. Die Klassifizierung des Ansatzes erfolgt u.a. nach den Bloom‘schen Lernzielen, dem Beteiligungsgrad von Studierenden, dem Integrationsgrad der Studierendenzentrierung oder auch der Fach-, Modul- bzw. Lehrkultur. Dadurch soll die ein erster Ansatz für mehr Transparenz für bereits bestehende Angebote geschaffen sowie die Integration von Studierendenzentrierung in Prozesse der Studiengangsentwicklung angestoßen werden.

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"Miteinander reden in Lernsituationen. Kommunikation zwischen Autonomie und Verbundenheit"
Jane Brückner

Vor dem Hintergrund der Beziehungspädagogik, der Community of Practice und mit Bausteinen der Gewaltfreien Kommunikation zeige ich, wie Lehrende und Lernende über das Sprechen und Schreiben in eine selbstgestaltete Verbindung gelangen, die den Aufforderungscharakter oder das Erklären überwindet und dem Handlungsvermögen von Lernenden vertraut. An Kommunikationsschnipsel aus Chat und Gesprächen leite ich beispielhaft Handlungsempfehlungen ab.

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"Lehr-Lern-Beziehungen stärken"
Michael Barton

Wie kann die oft durch Distanz und Beziehungsarmut geprägte Lehrkraft-Lernenden-Beziehung gestärkt und die Studierendenpartizipation gefördert werden? Ich stelle bewährte Möglichkeiten vor, mit denen (z.B. im Rahmen einer Auftaktveranstaltung zu Semesterbeginn) eine starke und persönliche Lehr-Lern-Beziehung aufgebaut werden kann, indem Gleichwürdigkeit, Partizipation, Wertschätzung und Eigenverantwortung gefördert sowie Ressourcen und Bedürfnisse berücksichtigt werden.

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Mit studentischem Buddy-System zum digitalen Mindset
Anne Jantos, Clara Müller

In einer zunehmend digitalisierten Lern- und Arbeitswelt mit sich ständig wandelnden Anforderungen, neuen Technologien und Tools stellt der Erwerb adäquater Digitalkompetenzen eine Notwendigkeit und Herausforderung zugleich dar. Selbst mit einem hohen Maß an Flexibilität lassen sich entsprechende Angebote zur Kompetenzentwicklung nur mit Verzögerung curricular verankern und über Lehrpersonen abbilden. Um die Bedarfe anderweitig zu decken, entwickeln wir mit dem Studenst-as-Partners Ansatz ein Buddy-System, mit dessen Hilfe sich Studierende eigenverantwortlich und selbstgesteuert zum Zweck des Kompetenzerwerbs finden und voneinander lernen können. Neben der Ausbildung spezifischer Digitalkompetenzen erwarten wir dadurch auch eine implizite Weiterentwicklung des digitalen Mindsets und den nachhaltigen Aufbau einer gesunden Lernkultur. Unser Projekt sTUDents im Kontext virTUos wird gefördert von der Stiftung Innovation in der Hochschullehre.

Lightning Talks: Hybrides Lernen richtig gemacht

"Liebe auf den zweiten Blick: Hybrides Arbeiten am ZfL Köln"
Donald Hemker, Dr. Maria Boos, Mechthild Wiesmann

Hybrides, flexibles Arbeiten im öffentlichen Dienst? Keine feste Büro-Zuordnung mehr? Räume gemeinsam mit Studierenden gestalten? Den Außenraum mitdenken? Mit ausgewählten High- und Lowlights im Gepäck berichten vier Vertreter*innen der Projektgruppe ‚Hybrides Arbeiten@ZfL‘ aus über zwei Jahren Change.

Das Zentrum für Lehrer*innenbildung (ZfL) ist eine zentrale Einrichtung der Universität zu Köln und ihre 100 Kolleg*innen haben sich in den letzten zwei Jahren – zumindest auf den zweiten Blick – ins hybride Arbeiten verliebt. War es zunächst ein pandemischer Startschuss, der unumgehbare Veränderungen einleitete, wollten wir anschließend nicht mehr wieder zurück. Entscheidend: Für die begleitenden Herausforderungen haben wir von Beginn an gemeinsam nach geeigneten Lösungen gesucht. Nicht die Geschäftsführung hat überlegt, wie Hybrides Arbeiten aussehen muss, sondern Kolleg*innen aus allen Teams haben die Möglichkeit genutzt, in einer Projektgruppe mitzuarbeiten.
In einer Melange aus Raumpatenschaften, liebevoller Raumgestaltung, spielerischen Elementen zur Orientierung und Einarbeitung, kollegialen Fortbildungen, einem simplen Buchungstool sowie teamübergreifender Einsatzfreunde wurde ein Arbeitssetting geschaffen, das täglich attraktive Wahlmöglichkeiten für die (Zusammen-)Arbeit eröffnet. Aus klar zugeordneten, oft schnöden Büros wurden offene Raumwelten, spielerische Themen-Zimmer, Home-Bases oder Kreativ-Zonen - mit unterschiedlichen Möglichkeiten zur Zusammenarbeit in Präsenz oder im Digitalen. Meeting-Eulen wurden gute Freunde und ein gemeinsam mit dem WDR-Gärtner gestalteter Innenhof sowie ein Raumlabor, in dem sich auch Studierende wohlfühlen, runden das Paket ab. Nicht verschweigen wollen wir dabei Herausforderungen, denen wir begegnet sind: Unterschiedlich bewertete Präsenzabsprachen etwa, aber auch das übermächtige „my home is my castle“-Gefühl, aufgelöste Etagenzugehörigkeiten oder Stolpersteine in hybriden Meetings.

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"Flipped Classroom" bei Präsenzpraktika mithilfe von simulierten Messungen"
Rolf Heilmann

Mittels des graphischen Programmiersystems LabVIEW wurde eine Praktikumsumgebung geschaffen, mit denen die Studierenden zur Vorbereitung der Präsenzpraktika zunächst zu Hause am PC simulierte Messungen durchführen, die dann im realen Labor fortgesetzt und vertieft werden. Die Studierenden arbeiten dabei mit individuellen Messbedingungen, -signalen und -störungen. Der Lernerfolg ist durch diese intensive Vorbereitung höher als bei herkömmlicher Vorbereitung.

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"Auf dem Weg zum hybriden Campus - Mehrwerte und Herausforderungen hybrider Lernraumgestaltung"
Anne Prill

Ich möchte diskutieren: Und zwar über den Trendbegriff "hybrd"!
Der Begriff der Hybrid-Lehre hat sich sowohl als Vision als auch Erwartung an zukünftige Hochschulwelten entwickelt. “Hybrid” wurde in diesem Zusammenhang ein Begriff, der die Verschmelzung von Präsenz und Online hin zu neuen Lehrformaten umschreibt. Wenn Hybrid-Lehre die Zukunft ist, müssen hybride Lernräume dies auch ermöglichen. Was in der Theorie plausibel klingt, ist in der praktischen Lernraumgestaltung ein Novum. Anne Prill diskutiert in ihrem Lightning Talk kurz und kompakt Mehrwerte und Herausforderungen auf dem Weg zum hybriden Campus.

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"Der Maker(Safe)Space"
Elli Oeter, Timon Denz, Sannah König

Wie kann ein Raum an einer männlich-konservativ geprägten Universität für so viele Menschen wie möglich attraktiv sein? Wie überwindet man Vorurteile und schafft Offenheit? Ein Erfahrungs- und Erfolgsbericht aus dem Makerspace der Universität Stuttgart.

"Hybride Lehre-Wege zwischen Anspruch und Wirklichkeit. Konkrete Umsetzungsideen in hybriden Hörsälen"
Evelyn Rothkranz, Ingo Kleiber, Beatrix Busse, Malte Kneifel, Eugen Esman, Franziska C. Eickhoff

Hybrides Lehren und Lernen stehen in einem Spannungsfeld zwischen Erwartungen und Möglichkeiten: Während gute hybride Lehre für jede Disziplin eigene didaktische Lehr-Lernkonzepte benötigt, verfügen Lehrende oft nur über begrenzte (zeitliche) Ressourcen, diese zu erproben.

Ausgehend von aktuellen Entwicklungen an der Universität zu Köln stellen wir allgemeine Ansätze vor, mit denen gute hybride Lehre in der Praxis umgesetzt werden und zur Weiterentwicklung der Qualität beitragen kann.

Partizipation, Hierarchie und digitale Räume

„Können wir auch noch Studierende in den Prozess einbinden?“ Diese Frage und die Suche nach Studierenden schwebt wie eine dunkle Wolke über vielen Entscheidungsprozessen an Hochschulen. Diese Herausforderung wird durch im Hintergrund versteckte Wissenshierarchien verschärft.

Ausgangspunkt sind die Länge und Komplexität von Prozessen, deren Geschichte ihre Wirkung weit in die Zukunft hinein entfaltet. Entsprechend werden aktuelle Prozesse stets durch Ergebnisse und politische Hintergründe der Vergangenheit geprägt. Das (implizite) Wissen über diese Geschichte sowie über Hochschulstrukturen sammelt sich insbesondere bei bereits in Gremien aktiven, engagierten Studierenden. Im Ergebnis etablieren sich Wissenshierarchien innerhalb der Studierendenschaft, die im Laufe der Zeit immer schwieriger zu überwinden werden.

Solche Wissenshierarchien ragen über diverse Aspekte der studentischen Teilhabe: Von reinem Wissen über Entscheidungsverläufe hin zu einem veränderten Sprachgebrauch. Die Teilnahme an Partizipationsprozessen wird zunehmend an immer höhere Einstiegshürden und notwendige persönliche Investments geknüpft.

Die in der Corona-Krise gemachten Erfahrungen ermöglichen es, etablierte Verfahren der digitalen Lehre nahezu nahtlos in die Demokratisierung von Hochschul- und Wissensstrukturen zu überführen. Digitale Räume sind die perfekte Struktur, um hierarchisiertes und implizites Wissen offener und direkter zugänglich zu machen. Informationen können in digitaler Form dokumentiert und verfügbar gemacht werden. Interessierte können in hybriden On-Boardings an Strukturen herangeführt werden. Politische Bildung kann in Form von Videos oder digital begehbaren Archiven erfolgen, um die interne Transparenz zu fördern und Entfremdungserscheinungen zu verringern.

Im Beitrag wird daher gezeigt, wie a) kurzfristig inklusive Zugänge durch digitale Räume ermöglicht werden und b) welche radikalen Folgen dies langfristig für die studentische Selbstverwaltung bedeuten könnte.

Alte und neue Rollen und Rollenverständnisse an der Hochschule

In einer komplexen, globalen Welt sind Hochschulen mit ständig neuen Herausforderungen und Erwartungen konfrontiert: die digitale Transformation ermöglicht neue Arbeits- und Lernformen; Studierende verdienen innovative Lehre und Partizipation; die Gesellschaft braucht Antworten auf die großen Fragen unserer Zeit, z. B. Nachhaltigkeit.

Mit Blick auf diese Aufgaben stellen neue Rollen, Rollenbilder und Rollenverständnisse eine zentrale Dimension im Campus der Zukunft dar. Dabei geht es um Positionen, Well-Being, Erwartungen, Status, Macht und Hierarchie, aber auch um Tätigkeitsprofile im Sinne von Berufsbildern oder rollenbasiertem Arbeiten. Daher möchten wir folgende Fragen diskutieren:

1. Welche neuen Rollen und Berufsbilder (z. B. Learning Experience Designer:in, Nachhaltigkeitsexpert:in, Zukunftsforscher:in etc.) entstehen?
2. Wie verändern sich bestehende Rollen und Rollenverständnisse (z. B. von Lehrenden zu Facilitatoren, von passiven Studierenden zu aktiven Ko-Kreator:innen)?
3. Wer, insbesondere auch Studierende, übernimmt welche Rollen?
4. Welche neuen Narrative entstehen?

Diese werden ausgehend von Erfahrungen im Hochschulmanagement an der Universität zu Köln betrachtet. Der Fokus liegt auf drei Entwicklungen: (1) Die Einrichtung von neuen Stellenprofilen (z. B. Referent:in Bildung der Zukunft, Learning Experience Designer:in, Expert:in für Digitale Bildung etc.), die (2) gleichberechtigte Zusammenarbeit mit studentischen Kolleg:innen sowie (3) die Etablierung von neuen inklusiven Formaten der Zusammenarbeit.

Diese stellten den Versuch dar, partizipative und leistungsfähige Strukturen zu schaffen, die über tradierte Rollenverständnisse – z. B. Studierende & Lehrende, Wissenschaftler:innern & Verwaltung – hinausgehen und aktuellen Aufgaben sowie Erwartungen gerecht werden.

Um erste Antworten zu finden, reflektieren wir „unsere“ neuen Rollen und Formate. Davon ausgehend werden als Diskussionsgrundlage erste Thesen für den Campus der Zukunft formuliert.

Eugen Esman

Universität zu Köln, studentischer Mitarbeiter

Köln, Germany

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