Evelyn Rothkranz
Universität zu Köln, Junior-Referentin "Bildung der Zukunft"
Köln, Germany
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Evelyn Rothkranz gestaltet als Bildungswissenschaftlerin die Gegenwart von Studium und Lehre an der Universität zu Köln mit und entwirft Szenarien zur Bildung der Zukunft (beispielsweise zur hybriden Lehre). In Köln hat sie den Master der Interkulturellen Kommunikation und Bildung absolviert und zuvor Erziehungs- und Bildungswissenschaften in Marburg studiert.
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Tales from the Future Reversed. Kreative Narrative zur Hochschulbildung (aus) der Zukunft
Die Zukunft der Hochschulbildung, ihre Entwicklungen und Visionen, die Geschichten, die sie formen – das sind die zentralen Fragen des diesjährigen University:Future Festivals. Was wäre aber, wenn wir die Antworten – oder ein paar davon – schon hätten? Wie würden wir Herausforderungen, Perspektiven und Visionen des Jahres 2024 in 50, 70, 100 Jahren oder sogar in der ganz fernen Zukunft betrachten? Inwieweit sind Visionen oder Horrorszenarien eingetreten (oder nicht), welchen Wert haben manche Ideen noch, und welche neuen Fragen sind daraus entstanden? Wie sprechen wir aus dieser Perspektive über die Gegenwart? Und was sagt das über unsere eigenen Foresight-Vesuche aus?
Wir wollen das Experiment wagen und werfen dafür die Zeitmaschine an! Steigt mit ein und macht mit bei unserem PowerPoint-Karaoke der anderen Art! Wir geben euch fertig gestaltete, kurze PowerPoint-Präsentationen – it’s timeless –, die mit wenig Text verschiedene Perspektiven aus der (auch fernen) Zukunft auf aktuelle Bildungsthemen wiedergeben. Aus diesen improvisiert ihr spontan kurze Lightning Talks, in denen ihr kreative, auch unkonventionelle, humorvolle oder kritische tales from the future erschaffen könnt. Am Ende stimmen wir gemeinsam mit dem Publikum ab, welches tale das spannendste, das kreativste, vielleicht auch das verrückteste ist.
Bei aller Fiktion und Spielerei stellt das Format eine Perspektivumkehr dar, die die Konsequenzen der Antworten auf die aktuellen Herausforderungen der Zukunft in den Mittelpunkt stellt. So können Zukunftsnarrative durchdrungen und ein Beitrag zu einer kritisch-reflektierten Perspektive auf mögliche Zukünfte der Hochschulbildung und auf die Weichen geleistet werden, die wir in unserer Gegenwart stellen können.
Ihr seid deshalb gefragt: Wagt euch an das Podium, startet die Präsentation und gestaltet eure Future (Hi-)Story der Hochschulbildung!
Lernen für das 22. Jahrhundert – Kompetenzen, Lehr-Lernkultur und System
Wir befinden uns am Ende des ersten Viertels des 21. Jh., eine Zeit geprägt von Polykrises, deren komplexe Folgen weit in die Zukunft hineinwirken werden. Ausgehend von dieser Beobachtung und der Erkenntnis, dass 2100, z. B. mit Blick auf Bildungsbiografien und (Aus-)bildungszyklen, bereits greifbar ist, befasst sich dieser Beitrag mit dem Lernen in Erwartung des 22. Jh. und den dafür notwendigen Bedingungen.
Dabei nehmen wir drei Fragen in den Blick:
1. Welche großen globalen Veränderungen und Erkenntnisgewinne sind aus heutiger Sicht erwart- und vorstellbar und welche Bildungsziele sowie Entscheidungen leiten sich ausgehend von welchen Diskursen und Wertvorstellungen daraus ab?
2. Welche der heute diskutierten sogenannten Future oder 21st-Century-Skills werden ihre Relevanz behalten und welche (neuen) Kompetenzen werden an Relevanz gewinnen?
3. Wie müssen Lehr-Lernkulturen und (agile) Bildungssysteme – für alle Menschen und entlang der gesamten Bildungsbiografie – gestaltet werden, damit wir uns heute zuversichtlich auf die Welt von morgen vorbereiten können?
In der Auseinandersetzung mit diesen Fragen beschäftigen wir uns – ausgehend von unseren Erfahrungen mit Foresight-Ansätzen und der Frage nach der Zukunft der Bildung – insbesondere auch mit diversen und dynamischen Wertvorstellungen, ihrer Verlässlichkeit und den Folgen von Zukunftsforschung, damit zusammenhängenden (Un)Sicherheit(en) sowie der Rolle von Bildner*innen. Dabei reflektieren wir die Anforderungen an Bildner*innen, aber auch die Unsicherheiten von Lernenden, z. B. hinsichtlich des notwendigen Vertrauens in die Vorhersagen und das Bildungssystem, kritisch und mit Blick auf unsere eigenen Rollen und Vorstellungen.
Wir kommen zum Schluss, dass es die Auseinandersetzung mit potenziellen Zukünften braucht, um heutige, aber auch unbekannte zukünftige Herausforderungen zu meistern und um resilienter gegenüber Unsicherheit zu werden.
Lightning Talks: Hybrides Lernen richtig gemacht
"Liebe auf den zweiten Blick: Hybrides Arbeiten am ZfL Köln"
Donald Hemker, Dr. Maria Boos, Mechthild Wiesmann
Hybrides, flexibles Arbeiten im öffentlichen Dienst? Keine feste Büro-Zuordnung mehr? Räume gemeinsam mit Studierenden gestalten? Den Außenraum mitdenken? Mit ausgewählten High- und Lowlights im Gepäck berichten vier Vertreter*innen der Projektgruppe ‚Hybrides Arbeiten@ZfL‘ aus über zwei Jahren Change.
Das Zentrum für Lehrer*innenbildung (ZfL) ist eine zentrale Einrichtung der Universität zu Köln und ihre 100 Kolleg*innen haben sich in den letzten zwei Jahren – zumindest auf den zweiten Blick – ins hybride Arbeiten verliebt. War es zunächst ein pandemischer Startschuss, der unumgehbare Veränderungen einleitete, wollten wir anschließend nicht mehr wieder zurück. Entscheidend: Für die begleitenden Herausforderungen haben wir von Beginn an gemeinsam nach geeigneten Lösungen gesucht. Nicht die Geschäftsführung hat überlegt, wie Hybrides Arbeiten aussehen muss, sondern Kolleg*innen aus allen Teams haben die Möglichkeit genutzt, in einer Projektgruppe mitzuarbeiten.
In einer Melange aus Raumpatenschaften, liebevoller Raumgestaltung, spielerischen Elementen zur Orientierung und Einarbeitung, kollegialen Fortbildungen, einem simplen Buchungstool sowie teamübergreifender Einsatzfreunde wurde ein Arbeitssetting geschaffen, das täglich attraktive Wahlmöglichkeiten für die (Zusammen-)Arbeit eröffnet. Aus klar zugeordneten, oft schnöden Büros wurden offene Raumwelten, spielerische Themen-Zimmer, Home-Bases oder Kreativ-Zonen - mit unterschiedlichen Möglichkeiten zur Zusammenarbeit in Präsenz oder im Digitalen. Meeting-Eulen wurden gute Freunde und ein gemeinsam mit dem WDR-Gärtner gestalteter Innenhof sowie ein Raumlabor, in dem sich auch Studierende wohlfühlen, runden das Paket ab. Nicht verschweigen wollen wir dabei Herausforderungen, denen wir begegnet sind: Unterschiedlich bewertete Präsenzabsprachen etwa, aber auch das übermächtige „my home is my castle“-Gefühl, aufgelöste Etagenzugehörigkeiten oder Stolpersteine in hybriden Meetings.
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"Flipped Classroom" bei Präsenzpraktika mithilfe von simulierten Messungen"
Rolf Heilmann
In technischen und naturwissenschaftlichen Studiengängen sind Praktika unerlässlich. Die Einführung in die Bedienung der Geräte, die Betreuung der Studierenden während der Versuche und Hinweise zur Auswertung sind personell sehr aufwendig. In vielen Fällen sind die Studierenden auch nicht ausreichend vorbereitet, sodass die Zeit in den Laboren für "learnig by doing" nicht effektiv genutzt wird. Im Beitrag wird ein Praktikumskonzept vorgestellt, bei dem die Studierenden VOR Antritt der Versuche zu Hause simulierte Praktikumsaufgaben lösen, die mit den praktischen Messaufgaben im Labor eng verknüpft sind.
Mittels des graphischen Programmiersystems LabVIEW wurde eine Praktikumsumgebung geschaffen, mit denen die Studierenden zu Hause am PC simulierte Messungen durchführen konnten, die dann im realen Labor fortgesetzt und vertieft werden. LabVIEW gestattet es, die sogenannten Virtuellen Instrumente mit ähnlicher Bedienoberfläche zu versehen, wie die echten Geräte. Die Studierenden arbeiten zudem mit individuellen Messbedingungen, -signalen und -störungen, sodass die Übernahme von Daten aus den Versuchen der Mitstudierenden nicht möglich ist.
Im Unterschied zu Simulationen aus dem Internet können ohne allzu großen Programmieraufwand real erscheinende Messszenarien geschaffen werden, die genau an den Stoff der Lehrveranstaltungen angepasst wurden (Sensorik/Messtechnik und Digitale Signalverarbeitung im 3. und 4. Semester des Studiengangs Technische Physik und in Optischer Messtechnik im Masterstudiengang Photonik). Als Ergänzung wurden auch einige Versuche als Simulation entwickelt, die in der Realität aus Kostengründen als Praktikumsversuche nicht möglich waren.
Bisherige Erfahrungen zeigen, dass die Studierenden besser vorbereitet und motivierter zu den Praktika erscheinen als mit herkömmlicher Vorbereitung. Der Lernerfolg der Praktika ist entsprechend höher.
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"Auf dem Weg zum hybriden Campus - Mehrwerte und Herausforderungen hybrider Lernraumgestaltung"
Anne Prill
Ich möchte diskutieren: Und zwar über den Trendbegriff "hybrd"!
Der Begriff der Hybrid-Lehre hat sich sowohl als Vision als auch Erwartung an zukünftige Hochschulwelten entwickelt. “Hybrid” wurde in diesem Zusammenhang ein Begriff, der die Verschmelzung von Präsenz und Online hin zu neuen Lehrformaten umschreibt. Wenn Hybrid-Lehre die Zukunft ist, müssen hybride Lernräume dies auch ermöglichen. Was in der Theorie plausibel klingt, ist in der praktischen Lernraumgestaltung ein Novum. Anne Prill diskutiert in ihrem Lightning Talk kurz und kompakt Mehrwerte und Herausforderungen auf dem Weg zum hybriden Campus.
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"Der Maker(Safe)Space"
Elli Oeter, Timon Denz, Sannah König
Wie kann ein Raum an einer männlich-konservativ geprägten Universität für so viele Menschen wie möglich attraktiv sein? Wie überwindet man Vorurteile und schafft Offenheit? Ein Erfahrungs- und Erfolgsbericht aus dem Makerspace der Universität Stuttgart.
"Hybride Lehre-Wege zwischen Anspruch und Wirklichkeit. Konkrete Umsetzungsideen in hybriden Hörsälen"
Evelyn Rothkranz, Ingo Kleiber, Beatrix Busse, Malte Kneifel, Eugen Esman, Franziska C. Eickhoff
Hybrides Lehren und Lernen als Schlüssel zur Flexibilisierung des Hochschulwesens stehen in einem Spannungsfeld zwischen Erwartungen und Möglichkeiten: Während gute hybride Lehre für jede Disziplin eigene didaktische Lehr-Lernkonzepte benötigt, verfügen Lehrende oft nur über begrenzte (zeitliche) Ressourcen, solche Konzepte zu erproben.
In unserem Beitrag werden wir – ausgehend von aktuellen Entwicklungen an der Universität zu Köln – dieses Spannungsfeld skizzieren und unter Rückgriff auf unser Konzeptpapier einen Ansatz vorstellen, wie gute hybride Lehre in der Praxis umgesetzt werden kann.
An der Universität zu Köln werden derzeit im Rahmen einer umfassenden Medientechnik-Strategie u. a. große Hörsäle mit Medientechnik für hybride Lehr-Lernveranstaltungen ausgestattet. Um Lehrende dabei zu unterstützen, die neue Technik zu nutzen, entwickeln wir konkrete Impulse und Hinweise, auch aus Sicht des Datenschutzes, für die didaktisch sinnvolle Integration der Technik. Diese möchten wir vorstellen: Konkret werden drei Grundideen hybriden Lehrens und Lernens in Hörsälen präsentieren, die wir um Hinweise zu Variationen, Vorteile für Lernende und Lehrende, Herausforderungen und dazugehörige Lösungsmöglichkeiten sowie datenschutzrechtliche Impulse ergänzen.
Die Implementierung von hybriden Lehr-Lernformaten steht im Kontext der aktuellen Transformation des Lernens und Lehrens an Hochschulen. Dieser Prozess ist anspruchsvoll, auch weil tradierte Strukturen und Formate – wie bspw. die Vorlesung – hinterfragt, reflektiert und wesentlich weiterentwickelt werden. Auch das machen wir in unserem Vortrag zum Thema und freuen uns, dies mit anderen Interessierten zu diskutieren.
Foresight-Szenario mit Implikation für die Gegenwart: EUROPA-Campus der Zukunft im Metaverse
Wie sollte ein zukünftiger europäischer Campus und seine Repräsentation im Metaverse aussehen? Welche Möglichkeiten würden in sozialer, kommunikativer, inklusiver, diversitätsbezogener und nachhaltiger Hinsicht entstehen?
Projekte wie die European University for Well-Being und europäische virtuelle Campus, z. B. der ECIU XR Campus nehmen sich der großen Fragen der Gegenwart an und zeigen, wie die transeuropäische Kooperation (digital) umgesetzt werden kann. Interessierte Akteur:innen schließen sich zusammen und schaffen selbst (digitale) Räume, in denen sie transregional, transnational und transdisziplinär an Themen, die ihnen am Herzen liegen, arbeiten und forschen.
Führen wir diesen Gedanken fort, indem wir ein Zukunftsszenario eines EUROPA-Campus der Zukunft erdenken und entwerfen:
Wir sehen einen partizipativen Campus, dessen Räume, Begegnungs- und Tätigkeitsfelder entstehen, indem selbstverwaltete Gruppen sie aktiv schaffen und (neu-)gestalten. Ein Begegnungsort entsteht dann, wenn eine Gruppe diesen erdenkt, erschafft und selbst verwaltet. Akteur:innen, deren Avatare sich auf dem digitalen EUROPA-Campus bewegen, besuchen virtuelle und hybride Räume. Sie treffen sich in Forschungslaboren, Projekträumen oder Lernräumen, die nicht nur neue Formate der Zusammenarbeit ermöglichen, sondern sich situationsbedingt wandeln und selbstverständlich die Teilhabe an Angeboten anderer Einrichtungen ermöglichen. Es gibt Orte zum Sprachenlernen, zum einander Begegnen, zum Diskutieren und Spielen. Gemeinsames Forschen, Lernen und Arbeiten ist überall und für alle möglich. Umgesetzt wird all dies durch Wissenschaftsmanager:innen, die auch die digitale Campusbibliothek mit OER-Bildungsmaterialien, Co-Working-Räumen sowie einem Ort zum praktischen Aufbau digitalisierungsbezogener Kompetenzen betreiben.
Ausgehend von diesem Szenario möchten wir thesenbasiert diskutieren, welche Schlüsse sich aus dieser gedachten Zukunft für die Gestaltung aktueller Projekte ableiten lassen.
University:Future Festival 2023 - Heads Up! Sessionize Event
Evelyn Rothkranz
Universität zu Köln, Junior-Referentin "Bildung der Zukunft"
Köln, Germany
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